
Die BewohnerInnen vom Waldhüttl, es sind ca. 30 Roma aus der Slowakei und Rumänien, es sind Armutsflüchtlinge, arbeiten sehr viel.
Die meisten arbeiten als Zeitungsverkäufer. Die Gewinne werden immer weniger. Anstrengend ist es, den ganzen Tag freundlich zu sein, anstrengend ist es, immer zu lächeln.
Einige haben auch schon geschwollene Füße – den ganzen Tag stehen, das ist beschwerlich. Der eine oder andere arbeitet auch als Pantomimekünstler.
Es ist genehmigungspflichtig, die Gebühr ist hoch. Das Körberlgeld bewegt sich täglich zwischen €7 und €15. Die weiße Schminke kann auch jucken und spannen, die Künstler freuen sich auf die abendliche Dusche – dann endlich wieder kann man normal dreinschauen und muss nicht mehr eine Grimasse oder Clowngesicht machen.
Andere arbeiten als Straßenmusiker – ein Glück, wenn es toleriert wird, sehr riskant, wenn man Strafe zahlen muss. Auch das Jonglieren zwischen Weihnachtsliedern und wehmütigen ungarischen Melodien kann mühsam sein. Es gibt aber immer wieder freundlichen Menschen – welch ein Glück.
Die Roma arbeiten täglich, von Montag bis Samstag abends. Abends kommen sie ausgekältet, ausgefrohren und müde ins Waldhüttl und freuen sich, wenn schon eingeheizt ist.
Sie freuen sich schon auf die Weihnachtsfeier, freuen sich aber noch mehr, wenn sie zu Weihnachten heimfahren können, wenn sie den wartenden Familien was mitbringen können. Ganz schlimm haben es die Leute, die betteln müssen.
Hart, am Rande des Konsumrausches einen Überlebenskampf zu fristen.
Advent: Warten auf Menschenfreundlichkeit
