Hunderte Menschen in Tirol, in Innsbruck – von Obdachlosigkeit betroffen. Die Notschlafstellen sind voll und überfüllt. Auch die Notschlafstellen der Vinzenzgemeinschaft Waldhüttl und Poltenhof sind voll und überfüllt. Wir beherbergen vor allem ArmutsmigrantInnen, vornehmlich Roma/njas aus dem Osten…..über 60 Leute, meist Familienverbände (incl. Kinder und Omas/Opas)
Dazu: die Leute kommen nicht, weil es bei uns so toll ist, sondern , weil die meisten in ihrer Heimat keine Arbeit, keine Wohnung, keine Chance, keine Zukunft haben, weil sie verelenden. In ihrer Heimat werden die meisten Angehörigen der Roma diskriminiert. Die Armutsmigration ist ein Überlebensversuch. Einige kämpfen, einige finden sogar Arbeit…..ein paar wenige sind schon Opfer des Assistentialismus, einige wenige wollen alles gratis, einige wenige werden sogar straffällig.
Die Ostmigration ist und bleibt ein Faktum in der EU, ein Faktum welches es nicht geben sollte!
Was tun? Wie wird das mit Betroffenen besprochen, bewältigt? Welches Maßnahmen gibt es?
z.Z.: das größte Problem: Leute, Familien schlafen unter der Brücke, in Abbruchhäusern, in Autos oder in Zelten. Sozialvereine und auch die og Vinzenzgemeinschaften werden täglich angefragt – ob wir nicht doch eine Platz hätten. Aber wir sind voll, übervoll (und das ohne Personal und Subventionen). Ein Dank an die ea MitarbeiterInnen! Wir müssen viele, allzu viele Leute ins Elend zurückschicken.
Ein Vorschlag: Ich träume davon , dass ich die Leute in eine offene Kirche schicken könnte.Wie wäre es, wenn man eine Kirche in Innsbruck finden würde, die vielleicht schon weniger BesucherInnen hat, eine beheizbare Kirche, wo die Leute in der Nacht bleiben können (in Wien gibt es die Gruft), vielleicht auf einer Matte, vielleicht sitzend, liegend auf einer Kirchenbank, so eine Art Warteraum. In der ehemaligen Kapelle des Caritas Integrationshauses war jahrelang die Kapelle Tag und Nacht offen. Vielen Obdachlosen hat das geholfen. Zum Morgengebet gab es Kaffee und Weihrauchduft (Inzensierung der Ikonen u.a.m.). Das Problem der Obdachlosigkeit wurde hiermit zwar nicht gelöst, aber die Kirche erfüllte ihren Sinn: die Präsenz Gottes besteht nicht nur im gebrochenen, geteiltem Brot (Tabernakel) , sondern genauso auch im Armen: Realpräsenz Gottes.
So ist Gott in guter Gesellschaft und die Betroffenen im Schutzraum Kirche – zur Freude der Betroffenen und zur Freude Gottes, ein Lebenszeichen der Kirche. Ein kleiner Trost.
7.11.25 J.W.

